4 helfende Hände mehr

Mit 4 Solaranlagen standen Gianfranco, Philippe, Ganesh und ich am Airport in Kathmandu. Das Material war bereits geprüft und gewogen, die Abrechnung der Überlast von 178kg bezahlt und die Vertreter der Gurkha-Airline konnten wir davon überzeugen unsere Batterien mitzunehmen. Schliesslich haben wir ja einiges mehr für die wartungsfreien Batterien ausgegeben um eventuelle Komplikationen zu vermeiden. Einige Stunden später verstauen wir alles in ein Abstellkämmerlein der Fluggesellschaft, zuviel Nebel liegt in unserem Zielflughafen.

 

Am nächsten Tag stehen wir wieder beim gleichen check-in, es sieht schlecht aus, jeden Morgen sieht es schlecht aus! Schliesslich ist es Winter und in Kathmandu liegt Vormittags immer in Nebel. Am frühen Abend landen wir auf der holperigen Landebahn von Tumlingtar. Mit dem Jeep geht es ungefähr 10 km den Hügel hinauf. Es ist die einzige Strasse und verfügt auch nicht über einen Anschluss an das übrige Strassennetz. Fahrzeuge welche hier im Einsatz stehen wurden alle demontiert Mühsam hierher getragen und dann zusammen geschweisst.

 

Mittels Träger wird auch noch das letzte Stückchen von der Strasse bis zur heutigen Unterkunft geschafft. Es wird langsam dunkel, trotzdem müssen wir bereits mit der Arbeit loslegen. Mit Stirnlampe und Kerzen installieren wir eine Anlage bevor wir dann hundemüde in unsere Schlafsäcke hechten. Schlafend auf dem Holzboden verbringen wir die Silvesternacht und bei Tagesanbruch stehen wir im neuen Jahr auf. In der Schweiz wird jetzt wohl gerade angestossen, doch es bleibt uns nicht viel Zeit für solche Gedanken.

 

Am Neujahrstag ist unser Programm gedrängt, 3 Anlagen müssen heute montiert sein, wobei dazwischen noch eine 2 1/2h lange Wanderung steht. Die letzte Anlage schalten wir etwa um 16.00 ein, essen die offerierte Portion Daal Baat und marschieren mehr als 3h zurück zu unserer Unterkunft welche wir in der Dunkelheit erreichen.

 

Die Standorte der Anlagen sind durch Ganesh sehr gut gewählt und mein Vertrauen in ihn bestätigt sich dadurch. Bald bin ich überzeugt dass wir hier sicher noch mehr machen werden und das ganze noch grösser aufbauen können. Unser Flug zurück nach Kathmandu kommt am geplanten Tag nicht mehr zu Stande und wir verbringen den Tag in der nähe des Airports bevor wir am nächsten Tag zurück in die Hauptstadt fliegen. Wir hätten uns also doch ein bisschen Zeit lassen können bei der Montage.

 

Nach diesem 3-tägigen Ausflug geniessen wir ein bisschen unsere Ferien. In einem 5-tägigen Trekking besteigen wir den wunderschönen Aussichtspunkt Poon Hill und besuchen dann noch für einige Tage den Chitwan Nationalpark. In Kathmandu verabschieden wir dann Philippe der leider bereits in die Schweiz zurück muss.

 

Bereits am nächsten Tag geht es für Gianfranco und mich wieder weiter, wir reisen nach Dadhing. Hier habe ich letztes Jahr 3 Anlagen erstellt welche wir jetzt kontrollieren zudem wollen wir noch 2 weitere installieren. Wir lassen uns mit dem Besuch und dem Aufbau der weiteren Anlagen Zeit. Die bestehenden Anlagen sind in einem tadellosen Zustand und die Menschen sehr erfreut über die Bereicherung in ihren Hütten.

 

Unterwegs haben wir die Möglichkeit eine Schule zu besuchen, ein Lehrer und eine Lehrerin Unterrichten hier die ersten 3 Schulklassen. Da morgen Feiertag ist fehlt die Hälfte der Schüler, normalerweise seien es ca. 50 Kinder. Der Schulweg der meisten Kinder beträgt ohne weiteres 1 Stunde und die Lehrer erzählen vom Wunsch weitere Klassen anbieten zu können. Von der ersten bis zur letzten Klasse hier zu Unterrichten wäre Toll, es braucht aber zusätzliche Zimmer. Sollten die Zimmer stehen so würde der Staat auch für den Lohn eines dritten oder vierten Lehrers aufkommen.

 

Da das Schulhaus keine Sanitären Anlagen hat sind die Kinder gezwungen ihr Geschäft gleich hinter dem Schulhaus zu verrichten. "Sollte nicht gerade die Schule ein gutes Beispiel in Sachen Hygiene sein" denke ich mir und veranlasse eine Kostenzusammenstellung für den Bau von Toiletten mit Wasseranschluss.